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Методические указания по практике немецкого языка (как второго иностранного) для студентов четвёртого курса (стр. 5 из 6)

„Eigentlich wußte ich nach dem Abi gar nicht so richtig, was ich studieren wollte", erzählt Christiane Kosub aus Düsseldorf, die heute in einer Personal­abteilung arbeitet. „Eine Zeitlang dachte ich mal an Jura oder Chemie. Aber dann hat mich auch die Auseinandersetzung mit Literatur und historischen Zusam­menhängen interessiert. Und so habe ich mich schließlich für Germanistik und Geschichte eingeschrieben."

Die eher zufällige Entscheidung ist typisch für viele Germanistikstudenten, hat Karin Wilke festgestellt. Die Berufs­beraterin für Abiturienten und Hoch­schüler - selbst promovierte Germani­stin - leitet an der Düsseldorfer Uni seit einiger Zeit eine Veranstaltungsreihe „Praxisfelder für Germanisten"' und staunt immer wieder, wie gedankenlos sich viele in das Studium stürzen: „Deutsch kann ich ja, denken sie und übersehen, daß die Berufschancen für Germanisten miserabel sind."

Ein Großteil hat nicht einmal eine va­ge Vorstellung, was dieses Studium später bringt. Denn anders als bei natur- oder gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, die stets auf bestimmte Bran­chen hinführen, existiert das Berufsbild des Germanistin nicht - außer in der Form eines Deutschlehrers.

Christiane Kosub hatte ein fest.umrissenes Ziel. Sie wollte wie ihr Vater Leh­rer werden. Doch schon bald merkte sie - Deutschlehrer gibt es wie Sand am Meer. Nach der Referendarzeit war die junge Germanistin arbeitslos und ohne rechte Idee, wie es nun weitergehen sollte. Eher zufällig bekam sie die Chance, in einem Zeitarbeitsbüro zu ar­beiten und es zuletzt sogar zu managen. Nach einem Praktikum in einer Unter­nehmensberatung kristallisierte sich ihr Interesse an Personalentwicklung her­aus. Christiane begann, sich gezielt durch Weiterbildungskurse auf ihren Berufseinstieg vorzubereiten. Sie griff zu, als die Provinzial-Versicherungen ihr eine Stelle als Personalentwicklerin anboten. Heute ist Christiane zuständig für die firmeninterne Weiterbildung und die Beratung von einzelnen Mitarbei­tern und Arbeitsgruppen „zur Verbesse­rung der Arbeitseffizienz und Zufrie­denheit", wie es intern heißt.

„Zum Anforderungsprofil einer Personalentwicklerin gehört nicht unbe­dingt ein Germanistikstudium", sagt sie, „doch durch das Studium und vor allem während der Referendarzeit habe ich viele didaktische und analytische Fähig­keiten erworben, die für meine Arbeit enorm wichtig sind.“

Christianes berufliche Laufbahn ist kein Einzelfall. Seitdem das klassische Berufsfeld für Germanisten, das des Gymnasiallehrers, hoffnungslos über­laufen ist, die finanzschwachen Biblio­theken lieber ausgebildete Bibliothekare als Germanisten nehmen und an den Unis auf eine Germanistikprofessur oft 200 habilitierte Bewerber kommen, ver­suchen Germanisten ihr Glück auch in der freien Wirtschaft und auf Gebieten, die auf den ersten Blick nicht viel mit Literatur- oder Sprachwissenschaft zu tun haben.

Mit Erfolg, wie Arbeitsamt und Be­rufsberater immer wieder feststellen. Denn Germanisten sind Generalisten. Arbeitgeber schätzen ihre Gabe, Texte schnell und kritisch bewerten zu kön­nen. Sie sind in der Lage, ihren eigenen Standpunkt gut zu artikulieren und ihre Argumentation in Gesprächen logisch aufzubauen. Außerdem können sie sprachlich saubere Texte, verfassen und haben - Nebeneffekt eines Massenstudi­ums - Durchsetzungsvermögen entwickelt. Aufgrund dieser Qualifikatio­nen finden sie vor allem in Unterneh­mensberatungen, in multinationalen Fir­men oder in PR-Agenturen Arbeit.

Die Germanistin Susanne Seibeck zum Beispiel arbeitet seit zwei Jahren bei der H.F.&P. Agentur für Kommuni­kation GmbH, einer großen Düsseldor­fer PR-Agentur. Dort entwickelt sie un­ter anderem Sport-Sponsoring-Konzep­te. Sie plant und organisiert Sportveran­staltungen, die zur Imagepolitur ihrer Kunden beitragen. „Wir haben auf der Uni recherchieren gelernt, wissen Mate­rial zusammenzutragen und auszuwer­ten", so die PR-Beraterin. „Das verklau­sulierte Wissenschaftsdeutsch mußte ich in meinem Job allerdings ganz schnell vergessen. PR-Texte müssen klar ver­ständlich sein."

Ähnliche Erfahrungen, machen viele Germanisten. Die Umstellung gelingt ihnen jedoch meist schnell. Wo die Fe­der regiert, sind sie immer ge­fragt. Das gilt nicht nur in der Pressearbeit. Viele Unternehmen lei­sten sich heute firmeneigene Zeitungen, Für deren redaktionelle Betreuung immer wieder gestandene Germanisten gesucht werden. Gute Ein­stiegsmöglichkeiten bieten auch Verla­ge, Redaktionen und Rundfunkanstal­ten.

Die Berufschancen für Germanisten sind also weit weniger düster, als es auf den ersten Blick erscheint. „Ich würde deshalb auch niemandem grundsätzlich von diesem Studium abraten", sagt Be­rufsberaterin Wilke. „Ich weise nur je­den Abiturienten darauf hin, daß es nicht reicht, sich einfach für Germani­stik einzuschreiben, ein bißchen zu stu­dieren und eines Tages, womöglich mit 32 Jahren, auf das Arbeitsamt zu gehen und zu sagen: „Hier steh' ich nun, und jetzt vermittelt mir mal einen vernünfti­gen Arbeitsplatz."

Schon während des Grundstudiums sollten sich Germanisten um Prakti­kumsplätze oder freie Mitarbeit bemü­hen. Wer während der Semesterferien immer hur Taxi fährt, in Kneipen oder im Büro jobbt, verdient vielleicht mehr Geld, hat aber am Ende des Studiums weniger Aussichten, eine Stelle zu be­kommen, als diejenigen, die schon ein­mal in ihren Wunschberuf hineinge­schnuppert haben. "

Das Germanistikstudium ist seit Jahr­zehnten nach dem gleichen wissenschaftslastigen Schema, aufgebaut. Es gliedert sich in einen literaturwissen­schaftlichen und einen sprachwissen­schaftlichen Teil. Aber auch Gebrauchs­texte, Trivialliteratur und die Arbeit der Medien werden seit kurzem erforscht. Dabei versteht sich die Literaturwissen­ schaft mehr und mehr als allgemeine Kommunikationswissenschaft, bei der neben Formulierungskünsten auch die historische Funktion und das gesellschaftliche Interesse des jeweiligen Schriftstücks hinterfragt werden.Der zweite Zweig, die Sprachwissen

schaft, behandelt neben der historischen Entwicklung der deutschen Sprache Gebiete wie Sprachdidaktik, Psycho- und Soziolinguistik, Sprachtherapie, Theorie des Spracher­werbs, das Sprachverhalten einzelner Gesellschaftsschichten sowie Computer- oder Informationslinguistik.

Obwohl Deutschlehrer seit Jahren nicht mehr gefragt sind und Einstellungsstopp herrscht, ist das Studium noch immer einseitig auf den Lehrerberuf zugeschnitten. Daran wird sich wohl auch künftig nicht ändern, denn ab 1995 sollen wieder Deutschlehrer eingestellt werden. Wer jetzt also das Studium mit dem Berufsziel Lehrer beginnt, hat gute Aussichten, in ein paar Jahren auch eine Stelle im Staatsdienst zu bekommen.

Angehende Germanisten können sich direkt an der Uni ihrer Wahl einschrei­ben. Nur an wenigen bundesdeutschen Universitäten bestehen Zulassungsbe­schränkungen. Großes oder kleines La­tinum sind nicht mehr erforderlich. Ei­nige Unis setzen jedoch Lateinkenntnis­se beim Studienabschluß voraus. Nachsitzen heißt deshalb die Devise. Die Mindeststudienzeit beträgt acht Semester. Die durchschnittliche Studienzeit liegt jedoch doppelt so hoch.

Für die lange Studienzeit machen Bildungsexperten vor allem die zeitraubenden Nebenjobs verantwortlich, mit denen Studenten ihr Budget auffrischen. Gleichzeitig beklagen sie, das viele mit der großen Freichheit, die ihnen das Studium bietet, nicht umgehen können. Die Kontrollen durch schriftliche oder mündliche Leistungsnachweise sind lasch. Zwar werden Bescheinigungen über die erfolgreiche Mitarbeit in Semi­naren, Übungen und Kolloquien ausge­stellt, doch dienen die erworbenen Scheine meist nur als Freibrief zur An­meldung zum Examen.

Wer Lehrer werden will, kommt um das Staatsexamen nicht herum. Dazu gehört neben der mündlichen und schriftlichen Prüfung im Haupt- und im Nebenfach eine zusätzliche Pädagogik­prüfung. Den Magister Artium, den rein akademischen Abschluß, bekommen al­le verbrieft, die sowohl die schriftlichen als auch die mündlichen Prüfungen in einem Haupt- und zwei Nebenfächern bestehen. Neben der eigentlichen Prü­fung müssen alle Lehramts- und Magister-Artium-Kandidaten eine wissen­schaftliche Hausarbeit in ihrem Haupt­fach abliefern. Viele Studenten bauen diese Arbeit später zu einer Dissertation aus. „Bei einigen habe ich allerdings den Eindruck, daß die Promotion dazu herhalten mußte, noch einmal ein paar Jahre Schonzeit herauszuschlagen", kri­tisiert Berufsberaterin Wilke die Dauer­brenner an der Uni.

Am Aachener Fachbereich Germani­stik ist die Angst vor der Arbeitssuche dagegen weitgehend unbekannt. „Unse­re Leute finden alle Stellen", freut sich Christian Steuer. Zusammen mit seinen Kollegen Ludwig Jäger und Josef Klein setzt sich der Sprachwissenschaftler schon seit Jahren für einen größeren Praxisbezug des Germanistikstudiums ein. Die drei Professoren gründeten das inzwischen über die Grenzen der Uni­versität bekannte „FOKS". Das „For­schungszentrum für Kommunikation und Schriftkultur", ein der Hochschule angeschlossener gemeinnütziger Verein, gibt Behörden-, Ministeriums-, Banken- und Versicherungsmitarbeitern Nachhilfe in verständlichem Deutsch, in inter­ner Kommunikation und der Abfassung
von Gebrauchsanweisungen, Anträgen und Verträgen. „Denn je komplexer die Information und je spezialisierter die Fachleute, desto schwieriger sind sie zu
verstehen", beobachtete Christian Stetter. Neben der Beratertätigkeil betreibt
FOKS ein „grammatisches Telefon", ein Nothelfer für jeden, der an den Tücken
der deutschen Sprache verzweifelt. Auch Sprachtherapie und Sprecherzie­hung gehören zum Service. Inzwischen beschäftigen die findigen Profs zehn examinierte Germanisten. Den Berufs­feldern, die sie neu geschaffen haben, räumen sie auch in Zukunft gute Chan­
cen ein: „Der Bedarf an Leuten, die.mit Sprache umgehen können, wird weiter
wachsen", glauben sie.

Aufgaben zum Text:

a) Beantworten Sie die folgenden Fragen:

1. Wie meinen Sie, hat der Germanist in unserer Zeit gute Einstiegchance?

2. Welche berufliche Fertigkeiten können dem Germanisten in anderen Bereichen helfen? Und in welchen Bereichen kann der Germanist noch arbeiten?

3. Wie wirkt Nebenjob auf das Studium? Sind Sie mit dem Autor einverstanden?

4. Welche Tätigkeit übt der Student an der Uni aus?

5. Ist es wichtig heute Fremdsprachen wissen? Begründen Sie Ihre Meinung.

b) übersetzen Sie ins Russische:

уже в начале обучения задумываться о будущей карьере; иметь о чём-то неясное представление; иметь чёткую цель; как песка в море; соглашаться; получить дидактические и аналитические навыки; попытать счастье в экономической сфере; уметь отстаивать свою точку зрения и логически выстраивать аргументацию; там, где правит перо; отсоветовать; свидетельство работы на семинарах, коллоквиумах; коварство немецкого языка.

c)Füllen Sie die Lücken: 1.Eine lange Ausbildung, überfüllte Seminare und die Aussicht, nach dem Examen keine Arbeit zu fin­den, die Attraktivität des Germanistikstudiums nicht .2. Nach einem Praktikum in einer Unter­nehmensberatung ihr Interesse Personalentwicklung .3. Bewerber auch in der freien Wirtschaft. 4. Außerdem können sie sprachlich saubere Texte und haben Durchsetzungsvermögen entwickelt. 5. Ei­nige Unis jedoch Lateinkenntnis­se beim Studienabschluß . 6. Neben der eigentlichen Prü­fung müssen alle Lehramts- und Magister-Artium-Kandidaten eine wissen­schaftliche Hausarbeit in ihrem Haupt­fach .

Teil 3 B

Übersetzen Sie den Text:

„Auf Nummer sicher“

A1s vor rund einem Jahr die Lage seines Arbeitgebers immer dra­matischer wurde und immer mehr Kollegen die Firma verließen, beschloss Jan Mildenberger: Ich muss hier weg. Der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsin­formatik hatte die Wahl: Als Experte für das Softwaresystem SAP war Mildenberger ein gesuchter Spezialist, der auch als Berater erstklassige Karrierechancen gehabt hätte.

Doch Mildenberger entschied sich anders. Er wechselte im April dieses Jahres zur Aa-real Bank, einer soliden Spezialbank für die Immobilienfmanzierung. „Ich habe großen Wert darauf gelegt, dass der neue Job sicher ist", erzählt der 30-Jährige.

Mit seiner Wahl steht Mildenberger nicht alleine da. Sichere Jobs sind für Nach-wuchskräfte mit noch überschaubarer Be­rufserfahrung zum wertvollsten Gut gewor­den, für das sie in anderen Bereichen gerne Abstriche machen. Eine wagemutige Be­rufswahl mit guten Karriereaussichten — das war einmal. Heute ist Solidität gefragt.

Das ist auch das Ergebnis des Young-Professional-Barometers 2002 des Berliner trendence Instituts für Personalmarketing, das die WirtschaftsWoche exklusiv veröf­fentlicht. Trendence befragte 9733 junge Be­rufstätige aus unterschiedlichen Branchen, wie zufrieden sie mit ihrem derzeitigen Job sind, wer ihre Wunscharbeitgeber sind und

welche Werte ihnen privat wie beruflich wichtig sind. Der durchschnittliche Teilneh­mer ist 32 Jahre alt, hat zwischen sechs (Be­rufsakademie) und elf (Universität) Semes­ter studiert, steht seit rund fünf Jahren im Beruf und hat davon über zwei Jahre beim jetzigen Arbeitgeber verbracht. Für die so genannten Young Professio­nals waren die konjunkturell schwierigen Jahre offenbar eine lehrreiche Zeit, die ihr Wertebild geprägt hat. Geld und Karriere sind heute zwar keineswegs out. Wenn sich aber die jungen Erfolgreichen zwischen ei­nem sicheren Job und einem schnellen Auf­stieg entscheiden sollen, wählen 72,9 Pro­zent die sichere Anstellung. „So ein Ergebnis wäre vor zwei Jahren kaum vorstellbar ge­wesen", meint trendence-Geschäftsführer Molger Koch: „In unseren früheren Absol­ventenbarometern hat sich die Mehrheit klar für den Aufstieg ausgesprochen."

DAS STREBEN NACH SICHERHEIT schlägt sich auch in der Angabe des Wunscharbeitgebers nieder. Das Motto „groß ist gut" gilt für die jungen Berufstätigen genauso, wie für die examensnahen Studenten und Absolventen. Vergleicht man das aktuelle Ranking der be­liebtesten Arbeitgeber mit dem ebenfalls von trendence erstellten Arbeitgeberranking aus Sicht der Hochschulabsolventen (WirtschaftsWoche 34/2002), stehen fast aus­nahmslos die gleichen Unternehmen an der Spitze. Bei den Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren balgen sich DaimlerChrys­ler, BMW und Siemens um die vorderen Ränge (siehe Tabelle Seite Ml). Und auch in den übrigen Fachgebieten machen die Gro­ßen das Rennen unter sich aus. „Niemals waren die vergleichsweise antiquierten, aber sicheren Adressen so gefragt wie zurzeit", bestätigt Andreas Malin, Berater bei der Personalbcratungsgesellschaft Spencer Stuart in Frankfurt.

Daran haben auch Massenentlassungen und Sparmaßnahmen vieler Konzerne nichts geändert. „Bei den bisherigen Entlas­sungswellen hat es meist geringer qualifi­zierte Arbeitskräfte getroffen, für die Hochqualifizierten gelten sie deshalb immer noch als sichere Arbeitgeber", sagt die Organisa­torin der Studie, Alissia Seibert.

Auffallend schwächer als im Absolven­tenbarometer hat dagegen die Wirtschafts-prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) abgeschnitten. Bei den Wirt­schaftswissenschaftlern landete sie als Wunscharbeitgeber auf dem neunten Platz, bei den Absolventen war es noch Platz drei. Die Erklärung von trendence-Geschäftsführer Koch: „Wer mehrere Jahre ausschließlich in anderen Berufsfeldern tätig war, hat kaum noch Chancen, zu einer Prüfungsge­sellschaft zu wechseln. Als Arbeitgeber wer­den sie für die Young Professionals entspre­chend unattraktiv."

Vielleicht ist es aber auch der Wunsch nach einem ausgeglichenen Verhältnis von lob und Freizeit, der am Image der als Kno­chenmühlen verschrienen Prüfungsgesell-Schäften kratzt. Denn Freizeit nimmt seit ei­nigen Jahren einen immer größeren Stellen­wert ein. So würden rund 55 Prozent der Befragten viel Freizeit einem Job mit viel Einfluss und Prestige vorziehen.