Смекни!
smekni.com

Учебно-методическое пособие уфа 2002 Печатается по решению редакционно-издательского cовета Башкирского государственного педагогического университета удк 803. 0 (стр. 12 из 15)

8.3.3. Subklasse „Phraseologische Verbindungen“

Diese Subklasse umfaßt die Komplexe, die durch eine singuläre Verknüpfung einer semantisch transformierten (übertragenen) Konstituente entsteht. Die andere Konstituente solcher festen Wortverbindungen ist nicht übertragen, sie wird in ihrer eigentlichen Bedeutung gebraucht, die ihr auch außerhalb des festen Wortkomplexes eigen ist. Diese Subklasse umfaßt zweigliedrige feste Wortkomplexe: kalte Miete „Miete ohne Heizungskosten“, blinder Schuß „ungezielter Schuß“, blinder Passagier „ein reiseunberechtigter Passagier“. Dabei ist es unmöglich die Wortstellung zu ändern zum Beispiel: der Passagier ist blind, die Miete ist kalt.

8.4. Feste Wortkomplexe nicht phraseologischen Typs

8.4.1. Phraseologisierte Verbindungen

Diese Verbindungen sind gekennzeichnet durch die serielle Verknüpfung einer semantisch transformierten (übertragenen) Konstituente mit Lexemen in der eigentlichen Bedeutung, sie haben analytische Bedeutung. Von der phraseologischen Verbindungen unterscheiden sie sich durch eine serielle Verknüpfbarkeit der semantisch transformierten Konstituente: jemandem Achtung, Annerkennung, Bewunderung, Lob, Verehrung, Beifall, Dank zollen „jemandem Achtung und so weiter erweisen“. Die Konstituente zollen erscheint in diesen seriellen Verbindungen in übertragener Bedeutung.

8.4.2. Modellierte Bildungen

Die modellierten Bildungen sind durch modellierte Verknüpfung der Konstituenten und eine modellierte, typisierte Semantik gekennzeichnet, das heißt es handelt sich hier um bestimmte Strukturen der Modelle der Sprache mit einer typisierten Semantik, die auf der Ebene der Rede situativ realisiert werden.

Unter den modellierten Bildungen sind folgende Klassen zu unterscheiden:

1. Feste analytische Verbalbildungen.

2. Typisierte grammatisch-stilistische Konstruktionen.

8.4.2.1. Die festen analytischen Verbalverbindungen

Die festen analytischen Verbalverbindungen sind nach dem Modell „Verb + abstraktes Substantiv“ (meistens ein Verbalsubstantiv) gebildet: Eile haben, in Eile sein „eilen“; Sorge tragen „sorgen“; einen Vorschlag bringen „vorschlagen“; Anwendung finden „angewendet sein“; in Schrecken setzen „erschrecken“.

Die typisierte Semantik dieser Verbindungen ist Ausdruck der verbalen Handlung. Der eigentliche Träger der Semantik ist das Substantiv, das Verb dagegen erscheint „bedeutungsleer“, es behält nur noch seine syntaktische Funktion.

8.4.2.2. Typisierte grammatisch-stilistische Konstruktionen

Für die typisierte grammatisch-stilistischen Konstruktionen ist das Vorhandensein eines Strukturmodels und einer bestimmten typisierten Semantik charakteristisch:

1. Konstruktion „Substantiv + Präposition + Substantiv“: eine Seele von Mensch „ein sehr gutmütiger Mensch“; ein Berg von einem Bullen; ein Ozean von einem Markt. Die typisierte Semantik ist eine wertende Charakteristik.

2. Konstruktion „es ist (war) zum + substantivierter Infinitiv“: Es ist zum Heulen; Es ist zum Platzen (со смеху умереть); Es ist zum Verrücktwerden (сойти с ума). Die typisierte Semantik ist eine höchst emotionale abwertende Charakteristik.

3. Konstruktion „Präposition + Substantiv + Verb gehen“: in die Lehre gehen „Lehrling sein“, in die Schule gehen „Schüler sein“, zu Bett gehen „schlafen gehen“, auf die Universität gehen „Student sein“. Typisierte Semantik ist Ausdruck der Tätigkeit.

4. Konstruktion: „Substantiv + ist + Substantiv “

„Adjektiv + ist + Adjektiv“

„Partizip II + ist + Partizip II“

„Adverb + ist + Adverb“

Betrug ist Betrug; tot ist tot; verloren ist verloren; hin ist hin; Befehl ist Befehl. Die typisierte Semantik besteht in der Feststellung, das das Subjekt der Aussage eben so ist und nicht zu ändern.

8.4.3. Lexikalische Einheiten

Die festen Wortkomplexe dieser Art kennzeichnen sich durch eine singuläre Verknüpfung der Konstituenten. Die lexikalischen Einheiten sind feste Verbindungen mit nominativer Funktion. Als nominative Spracheinheiten verfügen sie über eine Gesamtbedeutung, bilden eine semantische Ganzheit, jedoch aufgrund der eigentlichen lexikalischen Bedeutung der Konstituenten. Es fehlt hier jede Art semantischer Transformation: die Bundesrepublik Deutschland, der Ferne Osten, die Europäische Union, die Christlich-demokpatische Union und so weiter.

8.5. Geflügelte Worte (Aphorismen und Zitate)

Die geflügelten Worte haben, zum Unterschied von anderen Phraseologismen, einen bestimmten Ursprung, sie können sowohl in Wortform, als auch in Satzform auftreten. Da sie in einer Reihe von Sprachen vorkommen können, werden sie von G. Büchmann „nach einem Homer – Zitat geflügelte Worte“ genannt: lakonische Antwort, den Gordischen Knoten lösen (aus dem klassischen Altertum); Perlen vor die Säue werfen; jemandem ein Dorn im Auge sein, seine Hände in Unschuld waschen (aus der Bibel); den Rubikon überschreiten (geschichtlich motiviert); Sturm und Drang (Klinger), der rote Faden (Goethe); Umwertung aller Werte (Keller) (aus Werken von Schriftstellern und Gelehrten).

8.6. Phraseologische Synonymie

Unter phraseologischen Synonymen versteht man sinngleiche oder sinnverwandte feste Wortverbindungen. Die Tatsache, daß phraseologische Synonyme nebeneinander existieren, ist dadurch zu erklären, daß sich jedes von ihnen durch eigene Bildhaftigkeit und Expressivität auszeichnet. Der Form nach sind phraseologische Synonyme a) gleichstrukturiert oder b) verschiedenstrukturiert: a) den Mund halten – den Rand halten; b) einen Vogel haben (nicht recht bei Verstand sein) – nicht alle Tassen im Schrank haben – bei jemandem spuckt es im Kopf.

Man unterscheidet sinngleiche, ideogrphische, stilistische, phraseologische Synonyme:

Sinngleiche: Viele Köche verderben den Brei. – Viele Hirten, übel gehütet, jemanden auf den Zähnen haben. – eine Revolverschnauze haben.

Ideogrphische (wenn sich die phraseologischen Synonyme durch semantische Nuancen unterscheiden): ans Werk gehen – sich in die Riemen legen, einen Affen haben – einen (kleinen) Aal haben.

Stilistische (wenn sich die phraseologische Synonyme durch stilistische Schattierungen unterscheiden): eine Niederlage erleiden – eine Schlappe erleiden; Erfolg haben – den Laden schmeißen.

Termini zum 8. Kapitel

Aphorismus, der афоризм

geflügelte Worte крылатые слова

freie Wortverbindung свободное словосочетание

der feste Wortkomplex устойчивое словосочетание

feste Wortverbindung устойчивое словосочетание

Idiom, das (e) идиома, фразеологизм

komparativer Phraseologismus устойчивое сравнение

modellierte Bildung смоделированное образование

lexikalische Einheit лексическое единство

Paarformel, die парное словосочетание

Phraseologie, die фразеология (раздел науки)

Phraseologisierung, die фразеологизация

Phraseologismus, der фразеологизм

phraseologische Einheiten фразеологическое единство

phraseologisierte Verbindung фразеологизированное словосочетание

phraseologische Verbindung фразеологическое сочетание

stehende Wortverbindung устойчивое словосочетание

singulär единичный

stehender Vergleich устойчивое сравнение

Sprichwort, das пословица

sprichwörtliche Satzredensart поговорка

Wortpaar, das парное словосочетание

Verknüpfung, die сочетаемость

Zwillingsform, die парные слова, парное словосочетание

Fragen zur Selbstkontrolle

1. Was wird unter dem Terminus Phraseologie verstanden?

2. Welche Merkmale weisen die Phraseologismen auf?

3. Welche parallelen Termini gibt es zur Bezeichnung von Phraseologismen?

4. Wodurch unterscheiden sich feste Wortverbindungen von den freien?

5. Welche Klassen von Phraseologismen unterscheidet I. I. Černyšewa?

6. Was versteht man unter phraseologischen Einheiten, festgeprägten Sätzen, phraseologischen Verbindungen?

7. Was versteht man unter phraseologisierten Verbindungen, modellierten Bildungen, lexikalischen Einheiten?

8. Wodurch unterscheiden sich Sprichwörter von den sprichwörtlichen Satzredensarten?

9. Was wird unter geflügelten Worten verstanden?

Aufgaben zum 8. Kapitel

Aufgabe 1. Ordnen Sie folgende feste Wortkomplexe richtig ein.

1. Phraseologische Einheiten (bestimmen Sie auch die Art);

2. Festgeprägte Sätze (bestimmen Sie auch die Art);

3. Phraseologische Verbindungen;

4. Phraseologisierte Verbindungen;

5. Modellierte Bildungen;

6. Lexikalische Einheiten.

Alt und jung, die weiße Kohle, seine Neugier bezähmen, einen Vorschlag machen, seine Zunge bezähmen, kalte Miete, in Eile sein, ein sauberer Mensch, die Bundesrepublik Deutschland, der Nahe Osten, blinder Schuß, so schnell schießen die Preußen nicht, wie der Hall, so der Schall, Himmel noch mal, da liegt der Hund begraben, häßlich wie die Nacht, das sind zweierlei Stiefel, treu sein wie ein Hund, Schritt für Schritt, ab und zu, Hals über Kopf tun, jemandem den Kopf waschen, das schwarze Gold, den Mund halten, Mißtrauen genießen, in den Kampf treten, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, verloren ist verloren, auf die Universität gehen, Betrug ist Betrug, es ist zum Heulen, ein Berg von einem Bullen, blinder Passagier, ohne Fleiß kein Preis, ach du Schreck, alles ist in Butter, arm und reich, schwerer Junge, keinen Finger rühren, ins Gras beißen, die Beine unter die Arme nehmen, ein unbeschriebenes Blatt, stille Wasser sind tief, Freund und Feind, ein gelehrtes Haus, durch und durch, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, sich in Bewegung setzen, Morgenstunde hat Gold im Munde.

Aufgabe 2. (Testaufgabe)

1. Phraseologie als Teildisziplin der Lexikologie befaßt sich mit der Untersuchung der ... .

a) variablen Wortverbindungen

b) freien Wortverbindungen

d) festen Wortverbindungen

2. Černyševa I.I. unterscheidet ... Klassen von festen Wortkomplexen.

a) fünf b) drei c) zwei

3. Die Klasse der eigentlichen Phraseologismen (nach Černyševa) besteht aus ... Subklassen.

a) drei b) zwei c) vier

4. Die Phraseologismen weisen auf ... .

a) untransformierte Semantik

b) verschobene Semantik

d) keine Semantik

5. „Lehrhaften“ Charakter weisen ... auf.

a) geflügelte Wörter b) sprichwörtliche Satzredensarten c) Sprichwörter

6. Der Phraseologismus „die erste Geige spielen“ gehört zu dem Korpus der... .

a) phraseologischen Einheiten

b) festgeprägten Sätze

c) phraseologischen Verbindungen

7. Der feste Wortkomplex „warme Miete“ gehört zu dem Korpus der ... .

a) lexikalischen Einheiten

b) modellierten Bildungen

c) phraseologischen Einheiten

8. Den Phraseologismus „Wer A sagt, muß B sagen“ zählt man zu den ... .

a) phraseologisierten Verbindungen

b) phraseologischen Verbindungen

c) festgeprägten Sätzen

9. Der feste Wortkomplex „unter vier Augen“ gehört zu den ... phraseologischen Einheiten.

a) substantivischen b) adverbialen c) verbalen

10. Welche feste Wortverbindung kann als Wortpaar betrachtet werden?

a) nicht leben und nicht sterben

b) voll sein wie ein Sack

c) Wie der Abt, so die Brüder

11. Welchen festen Wortlkomplex zählt man zu den sprichtwörtlichen Satzredensarten?

a) Wer den Wein trinkt, muß auch Hefe trinken

b) Das sind zweierlei Stiefel

c) den Gordischen Knoten lösen

12. Welchen festen Wortkomplex zählt man zu den lexikalischen Einheiten?

a) eine Seele von Mensch

b) die Bundesrepublik Deutschland

c) in den Kampf treten

13. Die feste Wortverbindung „sich in Bewegung setzen“ gehört zu den ... .

a) phraseologisierten Verbindungen

b) modellierten Bildungen

c) lexikalischen Einheiten

14. Die festen Wortkomplexe „jemandes Vertrauen genießen“ und „jemandes Achtung genießen“ können zu den ... gezählt werden.

a) lexikalischen Einheiten

b) modellierten Bildungen

c) phraseologisierten Verbundungen

15. Die festen Wortverbindungen „Viele Köche verderben den Brei“ und „Viele Hirten übel gehütet“ sind ... Synonyme.

a) ideographische b) stilistische c) sinngleiche

Kapitel 9. Lexikographie

9.1. Allgemeines

Die Lehre von der Wörterbuchschreibung heißt Lexikographie (griech. lexicos – auf das Wort bezogen, grapho – ich schreibe, eigentlich Wortschreibung). Die Lexikographie arbeitet die Theorie der Zusammenstellung von Wörterbüchern heraus und begründet wissenschaftlich die Wörterbuchtypen. Das Wörterbuch ist ein Verzeichnis von Wörtern einer oder mehreren Sprachen bzw. bestimmter Teilgebiete einer Sprache. Es ist ein Wortschatzinventar, dessen Wörter unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt, geordnet und erklärt sind. Demgemäß unterscheidet man in der Lexikographie drei Verfahrensweisen: Auswahl, Anordnung und Darstellung bzw. Erklärung des Sprachmaterials