Auf dem Gebiet des großen Epos treten Rudolf von Ems und Konrad von Würzburg hervor. Beide verstehen sich als Nachfahrer der großen klassischen Epiker Hartmann von Aue, Gottfried und Wolfram.
Rudolf von Ems, der vermutlich dem Grafengeschlecht von Hohenems entstammt, dichtet etwa in den Jahren 1230 bis 1250; der bürgerliche Konrad von Würzburg wurde um 1225 geboren und starb im Jahre 1287. Der „Gute Gerhard“ des Ministerialen Rudolf von Ems ist als Preisgedicht auf einen „königlichen Kaufmann“ erst durch den Aufstieg großer Handelsherren denkbar, und trotzdem wird darin auch nicht im mindesten die soziale Hierarchie der Staufezeit bewusst in Frage gestellt. Konrad von Würzburg schrieb, selbst bürgerlicher Herkunft, vorwiegend für großbürgerliche Kreise Basels und für die höhere Geistlichkeit Basels und Straßburgs, und trotzdem wird sein Werk wesentlich von den Themen und Formen höfischer Kultur geprägt, in denen auch seine Leser und Hörer sich selbst zu erkennen suchten.
Rudolf von Ems (um 1200 bis 1250 oder 1254), höfischer Epiker. Er wird zum staufischen Literaturkreis im deutschen Südwesten gezählt. Seine „Weltchronik“ (ab 1250) ist die älteste Geschichtsdarstellung der deutschen Literatur in deutscher Sprache.
In der Werkchronologie folgen auf die legendenhaften Versepen „Der Guote Gerhart“ (um 1215) und „Barlaam und Josaphat“ die höfischen Ritterromane „Alexander“ (um 1240) und „Willehalm von Orlens“ (ca. 1235 bis 1240) sowie schließlich die im Auftrag des Stauferkönigs Konrad IV. ab 1250 verfasste und in mittelhochdeutschen Versen gereimte „Weltchronik“. Sie gehörte zu den meistverbreiteten Werken ihrer Zeit und diente, in Prosa übertragen, als Grundlage vieler Historienbibeln des Spätmittelalters. Überliefert wurde sie in zahlreichen, teilweise prachtvoll illuminierten Handschriften. Die „Weltchronik“ ist höfische Literatur im Dienste des staufischen Legitimationsinteresses; der Stauferkönig erscheint als Nachfolger König Davids und behauptet so die imperiale Vorrangstellung gegenüber den Machtansprüchen von Fürsten, Gegenkönigen und Papst zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Rudolf von Ems starb auf einem Italienfeldzug Konrads IV.
Konrad von Würzburg (um 1225/1230 bis 1287), mittelhochdeutscher Dichter. Er war einer der vielseitigsten mittelhochdeutschen Dichter des 13. Jahrhunderts und gestaltete den Übergang der deutschen Literatur von den Minnesängern zu den Meistersingern mit.
Konrad wurde wahrscheinlich in Würzburg geboren, zog wohl schon in jungen Jahren aus der Stadt fort, in der er geboren war und nach der er benannt bleibt, zunächst nach Straßburg, dann nach Basel. Alle Gesellschaftsschichten waren hier gut zahlende Abnehmer seiner metrisch glatten, inhaltlich eher leeren, aber immer klangvollen Versromane, Versnovellen und Verslegenden. Zwanzig Jahre ungefähr lebte er in Basel, bis er am 31. August 1287 dort starb und in der Magdalenenkapelle des Münsters beigesetzt wurde. Meist im Auftrag von Adel und Geistlichkeit schrieb er kurze epische Gedichte, Legenden, Versnovellen und Romanzen, von denen viele auf älteren lateinischen und französischen Quellen beruhten. Zu seinen zahlreichen Werken gehören die Versnovellen „Herzmäre“, „Heinrich von Kempten“, „Otto mit dem Bart“, „Engeltrut“, „Der Schwanritter“ und „Der Welt Lohn“, weiterhin der im Spätmittelalter sehr beliebte Marienpreis „Die goldene Schmiede“, das Epos „Engelhard“, der Feen- und Ritterroman „Partonopier und Meliur“ sowie das unvollendete Werk „Trojanerkrieg“, ein aus über 40 000 Versen bestehendes historisches Epos [3; S.59].
Als seine älteste Dichtung gilt das „Turnei von Nantheiz“, das ein in Nantes stattgefundenes Turnier zwischen Engländern und Deutschen einerseits und Welschen andererseits beschreibt und reiches heraldisches Wissen bekundet. Das sogenannte Wappengedicht, später nicht von Dichtern, sondern von „Versfabrikanten“ gepflegt, ist damals bereits in Mode gewesen.
Durch tiefernste Lebensauffassung zeichnet sich Konrads Allegorie „Der Welt Lohn“ aus, die den alten Volksglauben an Frauen, die durch ihr Antlitz alles bezaubern, im Rücken aber grässlich anzuschauen sind, auf die Frau Welt überträgt. Der Hinweis auf ihren schlechten Lohn kehrt bei früheren Dichtern oft wieder. Konrads allegorische Durchführung des Gedankens findet sich schon bei Walther.
Nicht geistlich, sondern weltlich ist eine andere Allegorie, „Die Klage der Kunst“, die die Abhängigkeit des Künstlers von der Gunst seiner Gönner behandelt.
Beide Epiker sollen hier nicht als die „größten Epigonen“ des 13. Jahrhunderts, sondern als die bedeutendsten Vermittler zwischen höfischer und einer sich ihrer selbst erst gewiss werdenden Kultur exemplarisch für vieles genannt werden, was sich im 13. Jahrhundert zwischen Höfen und Städten literarisch ereignet. Beide sind Vertreter eines neuen manieristischen Stils; sprachliches Virtuosentum zeichnet ihre Werke aus. Inhaltlich beschwören sie die alten höfischen Ideale. Da jedoch beide spüren, dass diese Tugenden der Zeit diametral entgegenstehen, dringen in ihre Dichtung bewusst oder unbewusst Elemente der neuen Wirklichkeit ein.
Als Höhepunkt der spätmittelalterlichen Erzählprosa gilt der um 1400 verfasste „Ackermann aus Böhmen“ von Johannes von Tepl.
Johannes von Tepl, auch Johannes von Saaz (um 1350 bis 1414) ist der Verfasser der bedeutendsten spätmittelalterlichen Prosadichtung „Der Ackermann aus Böhmen“. In diesem Werk, das gegen 1400 entstandenen ist, handelt es sich um ein Streitgespräch zwischen dem Ackermann und dem Tod, das nach der Art des mittelalterlichen Gerichtsprozesses aufgebaut ist. Der Ackermann bringt dem Tod seine Klage über den Verlust seiner Frau entgegen, um diesen zur Rechenschaft für die Zerstörung einer diesseitigen Lebenserfüllung zu ziehen. Der Tod seinerseits nimmt für sich in Anspruch, Vertreter der Macht Gottes zu sein, und bezichtigt den Ackermann der Auflehnung gegen die bestehende Weltordnung. Das Gespräch erstreckt sich über 32 Kapitel, in denen Ackermann und Tod wechselweise zu Wort kommen. Beendet wird der Streit im 33. Kapitel durch ein Urteil Gottes, das den Gegenspielern Überheblichkeit vorwirft, jedoch beiden auch eine gewisse Rechtfertigung widerfahren lässt. Dem Ackermann billigt das Urteil Ehre zu, dem Tod hingegen den Sieg. Die sonst übliche Verbindung von Ehre und Sieg wird hier also getrennt.
Das Motiv des Zwiegespräches zwischen Witwer und Tod geht auf eine Tradition des Mittelalters und der Antike (vor allem auf Seneca) zurück. In seiner Gestaltung dieses Themas stellt „Der Ackermann aus Böhmen“ jedoch eine originäre Leistung dar. Auf die stilistische Geformtheit des Werkes sowie auf die rhetorische Gestaltung der Argumentation ist in der Forschung vielfach hingewiesen worden. Sprache und Stilistik des „Ackermann aus Böhmen“ gehen jedoch nicht in der traditionellen Rhetorik auf, sondern weisen deutlich über sie hinaus. Bezeichnenderweise führt die Aufbietung der rhetorischen Mittel im Dialog gerade nicht zu einer eindeutigen Entscheidung zugunsten einer der beiden streitenden Parteien. Nicht im Sieg über den Tod liegt die Würde des Menschen, sondern in seiner Endlichkeit bzw. in der Weise, seine Endlichkeit angesichts des Todes sprachlich zu begreifen [4; S.775-776].
Auch in der Lyrik wirken die staufischen Klassiker wie Reinmar oder Walther nach, sie sind nachzuahmende Vorbilder. Aber in dieser Zeit leben und schaffen auch solche Lyriker, die von riesiger Bedeutung für die deutsche Literatur sind.
Ein wahrer Abenteurer unter den Lyrikern ist der aus südtirolischem Adelsgeschlecht stammende Oswald von Wolkenstein. Abenteuerlich ist sein Lebensweg, höchst originell sind seine Werke. Er ist ein querköpfiger, robuster Mensch, der schon Züge des selbstherrischen Renaissance-Menschen trägt. Unruhig wie sein Lebenslauf ist auch seine Lyrik; persönliche Erlebnisse durchsetzen sein Werk. Er gefällt sich in gelehrtem Faktenwissen, spielt gerne mit Worten und Bildern, liebt ironische und parodistische Brechungen, so dass seine Dichtung zu schwierig zu entschlüsseln ist. Oswald sprengt jede Sprachnorm. Seine Sprache ist gejagt, gehetzt, abrupt – je nachdem, welche reale Situation er beschreibt. Er benutzt Imperative, Kurzzeilen und Ausrufe, um eine wirklichkeitsnahe Stimmung wiederzugeben. Er kennt keine Verkünstelung des Ich, sondern stellt sich prall mitten hinein in das Geschehen.
Oswald stammte aus der Südtiroler Adelsfamilie der Vilanders, die sich nach Schloss Wolkenstein im Grödnertal benannte, und wurde vermutlich auf Schloss Schäneck im Pustertal geboren. Bereits mit etwa zehn Jahren trat er in den Dienst eines fahrenden Ritters und begann ein abenteuerliches Wanderleben, das ihn durch weite Teile Europas, vermutlich gar bis in den Vorderen Orient führte. Mit dem Tod seines Vaters im Jahr 1400 und seiner Rückkehr nach Tirol setzte ein langwieriger Erbschaftsstreit ein, der 1421 eine zweijährige Gefangenschaft Oswalds bei seinen Widersachern mit sich brachte. Auch im politisch-militärischen Bereich war der Dichter in zahlreiche Auseinandersetzungen verwickelt. Seit 1415 stand er in den Diensten König Sigismunds und nahm und auch an den Feldzügen gegen die Hussiten in den Jahren 1420 und 1431 teil und geriet von September 1421 bis März 1422 in Gefangenschaft. Danach hatte er wichtige Ämter in Südtirol inne. Oswald starb am 2. August 1445 in Meran.
Das Werk Oswalds ist mit insgesamt rund 130 Liedern und zwei Reimpaarreden gut überliefert. Die Liedersammlung zeichnet sich sowohl in gattungsmäßiger wie in thematischer Hinsicht durch eine außerordentliche Spannweite aus. Sie umfasst Reiselieder, Trink- und Tanzlieder, Tagelieder, sowohl traditionell höfische als auch betont sinnlich-erotische Liebeslieder sowie politische Lieder. Charakteristisch für Oswalds Dichtung mit ihren Themen wie Gefangenschaft, Frauen, Wein, Geldproblemen und Reiseerlebnissen sind vor allem stark subjektiv- autobiographische Züge, aber auch der Hang zur Burleske. Neben weltlichen verfasste Oswald auch einige geistliche Lieder. Von großer Bedeutung sind auch die von ihm selbst komponierten, teils bereits mehrstimmigen Melodien, die zu fast allen Texten erhalten sind.
Er wird heute als der bedeutendste Liederdichter des deutschen Spätmittelalters angesehen. Sein vorwiegend in zwei von ihm selbst veranlassten Handschriften überliefertes Werk umfasst zwei Reimpaarsprüche und130 Lieder mit den Melodien. 40 davon sind mehrstimmig, die übrigen einstimmig. Das Liedwerk Oswalds stellt geradezu eine Enzyklopädie der um 1400 gebräuchlichen Liedtypen dar (geistliches, politisches Lied, Liebeslieder aller Arten, Neidhart-, Trink-, Tanz- und Spruchlieder). Autobiographisches wird breiter thematisiert als bei jedem anderen Autor des deutschen Mittelalters.
Die Dichtung dieses Autors zeigt zuerst noch die strenge mittelalterliche Liedkunst: Melodie, Strophenbau, Sprachgefüge, Motivzusammenhang und Gehalt aneinander gebunden. Doch Oswalds Liebesdichtung ist kein Minnesang hohen Stils mehr, sondern die Geliebte ist eine reale Erscheinung; einzelne Liebeslieder sind Ehelieder; Schlichtes steht neben Überladenem oder spielerisch Zugerichtetem; Persönliches wird freigelegt.
Die frühe Lieddichtung Wolkensteins hat noch keine Lebensfülle der späteren Schöpfungen, zeigt aber bereits einen weiten Reichtum an Motiven: Sehnsucht, Beglückung, Abschiedsschmerz; Tagelieder verteilt auf die Stimmen des Ritters, der Frau und das Wächters in allen Formen und Reimkünsten, Duette zwischen Knecht und Magd, Terzette zwischen Knecht, Magd und Herrin, Zwiegesang von Hirt und Hirtin usw.
Die Lyrik der reifen und späten Mannesjahre Oswalds ist erfüllt mit unmittelbarem Erleben. Eine Anordnung an überlieferte Gattungen ist kaum mehr durchführbar. Die Sprache erscheint bis zu den äußersten Grenzen des Möglichen versinnlicht. Das weitere Liedschaffen spiegelt immer wieder das persönliche Erleben. Die biographischen Erscheinungen veranlassen ehemalige Lieder des ehelichen Glücks, lassen auch die Lieder der religiösen Besinnung, Todessorge, Klagen über körperliche Leiden entstehen. Der Tiroler Oswald von Wolkenstein war in seiner Person und Höhe der Leistung ein genialer Einzelgänger [5; S.282-283]
Geistliches Drama, auch geistliches Spiel genannt, ist eine Bezeichnung für die religiös-didaktische Literatur im Mittelalter; seine inhaltlichen und formalen Eigenarten resultieren aus der engen Verklammerung mit dem christlichen Heilsdogma.
Das geistliche Drama, die wichtigste Gattung der geistlichen Dichtung, umfasste Osterspiele, Passionsspiele, Marienklagen, Weihnachtsspiele, Leben-Jesu-Spiele, Prophetenspiele, Paradiesspiele, Prozessionsspiele, Legendendramen usw. Im Unterschied zum weltlichen Drama sind seine lateinischen Fassungen bekannt und können mit den neuen volkssprachigen Visionen verglichen werden. Die geistlichen Dramen werden in erster Linie vom städtischen Klerus inszeniert und geleitet, Bürger und Studenten stellen die Akteure. Stets ist das biblische Geschehen zugrundegelegt, aber bei der Ausgestaltung der einzelnen Szenen und Figuren hatten die Bearbeiter freie Hand. Die Tendenz zu einem immer größeren Figuren- und Szenenaufwand zwang zum Schritt aus der Kirche auf den Marktplatz; ineins damit vollzog sich eine gewisse Verweltlichung der Szenen- und Personengestaltung (es treten Krämer und Ritter auf, Teufels- und Rüpelszenen haben zum Gaudium der Zuschauer schon schwankhafte Züge).
Geistliche Dramen waren über den gesamten deutschen Sprachraum verbreitet. Sie waren standortgebunden und erforderten oftmals eine großflächige, mehrere Ebene umfassende Simultanbühne, die von den Darstellern erst nach Ende der Vorstellung verlassen werden durfte; gelegentlich – besonders im Passionsspiel – wurde das geistliche Drama auch in Form eines Umzugs von Szene zu Szene gestaltet. Individualität durften die Schauspieler ihrer Rolle nicht verleihen, sie hatten sich auf eine maskenhafte Repräsentanz zu konzentrieren. Das geistliche Drama des Spätmittelalters ist wichtiger Bestandteil einer neuen, volkstümlichen Frömmigkeitsbewegung, deren Kernstück freilich in der Figur der Mutter Maria als gnadenreicher Helferin der sündigen und durch zahlreiche Gefahren auch beängstigten Menschen besteht; die Gottesmutter wird Gegenstand zahlloser, zunächst mündlich tradierter Marienlegenden; sie findet ebenso Eingang in die Malerei und Bildende Kunst wie in die Kleinepik und die lyrisch-hymnische und dramatische Dichtung. Mit dieser Entwicklung ist ein Anknüpfungspunkt an die zweite und dritte cluniazensische Generation der Legenden- und Mariendichtung gegeben, und es mag dadurch deutlich werden, welch erstaunliche Kontinuität die geistliche Dichtung insgesamt vom 11. bis zum 13. und 14. Jahrhundert zu wahren wusste. Es mag daran ebenso bewusst werden, welch engen sozialen Geltungsbereich die frühhöfische wie die höfisch-ritterliche Dichtung eingenommen hatten; während die geistliche Dichtung auf breitester Ebene zu volkstümlichen Formen gefunden hat, ist die höfische Dichtung stets auf die adelig-geistliche Führungsschicht und, gewiss schon eingeschränkt gültig, auf das Stadtpatriziat beschränkt geblieben.
Während des Zeitraums vom 11. zum 13. Jahrhundert sind die christlichen Grundtöne der Todesgewissheit, der Vergänglichkeit alles Irdischen, der Ungewissheit des Seelenschicksals nach dem Tode gültig und in vollem Umfang durchgehalten worden, ja sie haben doppelbödig in der allegorischen Gestalt der Frau Welt, in deren Darstellung sich Schönheit und Verwesung, Leben und Tod mischen, frühzeitigen Eingang in die höfisch-ritterliche Dichtung gefunden, wo bei Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg, Frauenlob u.a.m.
Aber diese Tradition trifft nicht mehr auf denjenigen mittelalterlichen Kosmos, dessen Pole zwieträchtig von Papst und Kaiser gebildet werden; die geistige Unsicherheit der Zeit verlangt nach pragmatischeren Orientierungsmustern. Deshalb ist die lehrhafte, moralistische Dichtung, die von Geistlichen wie Laien verfasst wird, für das Spätmittelalter von großer Bedeutung. Es kommt in dieser Dichtung darauf an, den Christen darüber zu belehren, wie er sich in dieser Welt zu verhalten habe, ohne ihr zu verfallen; diese Dichtung appelliert an die Klugheit des Christenmenschen, der seinen Frieden mit Gott und der Welt als christlich-profaner Quadratur des Zirkels machen soll. Sie stellt keine bürgerliche Ständedidaxe dar, sondern geht im Ansatz von einem christlichen Universalismus aus. Im Angesicht des Jüngsten Gerichts und der Zehn Gebote sind König und Bettler, Bürger und Ritter gleich.