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Im westen nichts Neues (стр. 3 из 3)

Als der letzte Kamerad und beste Freund von Paul durch einen Granatsplitter stirbt, stirbt auch der letzte Ьberlebenswille und der letzte Rest an Menschlichkeit in ihm.

Himmelstoss

Himmelstoss ist eigentlich ein bescheidener, einfacher Brieftrдger. Durch den Krieg kommt er in eine Machtposition, die er auch schamlos ausnьtzt. Er ist Unteroffizier und bildet Rekruten aus. Es macht ihm SpaЯ, alle Neuen zu quдlen und zu schinden.

Er war selbst nie an der Front und glaubt, der Krieg sei etwas GroЯartiges. Erst als er selbst an die Front geschickt wird, erfдhrt er am eigenen Leib, wie hart der Kampf ums Ьberleben wirklich ist.

Stanislaus Katczinky

Katczinky ist vierzig Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Er hat mehr Fronterfahrung als die Jungen. Alle sind sich einig das Katczinky nicht wegzudenken ist. Er ist steht’s da wenn man ihn braucht. Er organisiert Nahrung, hilft den jungen Soldaten und lдsst sich nur schwer aus der Ruhe bringen. Die grцЯte Stьtze ist er fьr Paul Bдumer. Trotz des groЯen Altersunterschiedes entwickelt sich eine enge Freundschaft, die Paul hilft den Krieg zu ertragen.

Kemmerich

Er sieht den Krieg zuerst als nicht so etwas Schlimmes an. Er wird verletzt, und ein Bein muss amputiert werden. Im Lazarett verliert er die Hoffnung bzw. wird erst skeptisch, ob er wieder gesund wird. Er beginnt дuЯerlich sowie innerlich zu verfallen. Er flьchtet sich in Gedanken in vergangene schцne Erlebnisse, um die grausame Situation der Gegenwart zu verdrдngen. Er stirbt weinend.

Interpretation:

Kurz vor seinem Schulabschluss im Gymnasium verlдsst Paul auf Drдngen seines Klassenlehrers Kantorek hin die Schule und meldet sich zusammen mit seinen Klassenkameraden als Freiwilliger bei der Armee des deutschen Reichs. Als Soldat erlebte er die Grausamkeiten des Krieges und fдllt schlieЯlich zu Ende des Krieges.

Und keinen interessiert es. Sein Tod hat keinerlei Einfluss auf das Weltgeschehen. Remarque hat dieses Einzelschicksal als Schicksal einer ganzen Generation hingestellt. Die Schrecken des Krieges, die er erlebt, machen gleichzeitig auch Millionen anderer Soldaten mit durch. Erich Maria Remarque will mit diesem Buch das sinnlose Leiden und Sterben der Soldaten wдhrend des 1. Weltkriegs, das er selbst hautnah erlebt hat, verdeutlichen. Er will zeigen, wie der Krieg die Soldaten seiner Generation auch innerlich zerstцrt, ihnen die Zukunft verbaut hat und wie wenig sie von ihren Mitmenschen, die nicht im Krieg waren, verstanden wurden. Dicke Bьcher sind erschienen, in denen Schlachten geschildert und Lorbeeren verteilt wurden. Die Strategen fьhrten das groЯe Wort. Denkmдler wurden errichtet, und an Reden mit klingender Musik und wehenden Fahnen war kein Mangel. Was den Menschen im Feuerofen geschah, was sie empfunden, erhofft, gelitten, gelobt und verflucht, ging unter in dem lдrmenden Tusch der Fanfaren, in dem leeren Gerede von Heldentum und Dank des Vaterlandes.

Persцnliche Stellungnahme

Obwohl ich ansonsten nicht sehr gern lese, habe ich das Buch „ Im Westen nichts Neues“ in kьrzester Zeit verschlungen. Je mehr ich gelesen habe, desto besser habe ich mich mit Paul Bдumler identifiziert. Paul ist ein Jahr дlter als ich, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er sich von den Beschwцrungen seines Lehrers und vom enormen Gruppenzwang beeinflussen lieЯ. Paul und seine Freunde fьhlten sich sicher sehr erwachsen und wichtig, als sie sich freiwillig zum Kriegsdienst meldeten.

Auch wenn man Lehrer und Eltern manchmal verspottet und ihnen kleine Streiche spielt, so glaubt man ihnen im Grunde doch. Man erwartet von ihnen grцЯere Einsicht und menschliches Wissen.

An der Front finden Paul und seine Kameraden sehr schnell heraus, dass der Krieg nicht so ist, wie es ihnen ihr Lehrer geschildert hat. Sie sind keine Helden, die um Ehre kдmpfen, sie kдmpfen uns nackte Ьberleben. Der erste Tote zertrьmmerte die bisherige Wertvorstellung der jungen Burschen.

Ich kann mir vorstellen, dass man die Grauen des Krieges nur dann ertragen kann, wenn man immer mehr abstumpft und gleichgьltig wird. Irgendwie sind Paul und seine Kameraden zu Menschentieren geworden, deren Gedanken sich nur um Essen, Schlafen und die Angst vor dem Tod drehen.

Bei einem Heimaturlaub erkennt Paul, dass ihm seine alte Welt fremd geworden ist. Er kann mit der Naivitдt seiner Familie und Bekannten nicht mehr umgehen. Ich glaube, er hat zu diesem Zeitpunkt bereits resigniert. Auch wenn er das Kriegsende erleben wьrde, welche Zukunft hat er schon?

Das einzige, was Paul aufrechterhдlt, ist die innige Kameradschaft und Verbundenheit mit seinen Freunden, besonders mit Kat. Bei ihnen fьhlt Paul sich verstanden, sie haben schlieЯlich das gleiche durchgemacht. Die Kameradschaft wird im Krieg sicher enorm gefestigt, weil es lebensnotwendig ist, dass man zusammenhдlt und sich aufeinander verlassen kann.

Als auch Kat stirbt, gibt Paul auf. Er hat nichts mehr, keine Freunde, keine Hoffnung, keine Ideale, keine Zukunft. Fьr Paul (sowie fьr hunderte von jungen Menschen) muss der Tod eine Erlцsung gewesen sein. Eine Erlцsung von einer grauenvollen, verlogenen und naiven Welt.